Die transsibirische Eisenbahn fuhr am 21.09.10 um 21:25 Uhr los. Ich saß mit drei Russen in einem Viererabteil, welche weder Deutsch noch Englisch konnten. Es war still und keiner sagte was… 1 Minute … 2 Minuten … plötzlich und ohne Ankündigung kramten die Drei in ihren Taschen und holten allerlei Sachen hervor: Wurst, Käse, Frikadellen, Eier, Gurken, Tomaten … und natürlich Wodka! Ich hatte leider nichts dabei und fühlte mich ziemlich unbeholfen. Kein Problem, ich wurde mehrfach aufgefordert ordentlich reinzuhauen und trank natürlich auch gerne die Wodkarunden mit. Die Atmosphäre war hervorragend. Das Prozedere wiederholte sich mindestens zweimal am Tag.Insgesamt war ich in einem ziemlichen Luxusabteil untergebracht. Separate Lichter, Radio, Stromanschluss und sogar ein LCD-TV mit drei Programmen. Zudem hatte Aleksander sein Notebook rausgeholt, womit wir zwischendurch die neusten Filme geschaut haben. Natürlich mit russischer Synchronisation… Netterweise installierte er auch ein Übersetzungsprogramm Englisch-Russisch/Russisch-Englisch, was die Kommunikation untereinander deutlich vereinfachte.
An den Bahnhöfen konnten wir uns mit neuen Lebensmitteln sowie klaren Substanzen eindecken, welche die fliegenden Händler anboten. Teilweise waren echt leckere Sachen dabei.Oft waren die russischen Bahnhöfe sehr prunkvoll gestaltet.
Zum Ausblick: Neben den schier endlosen Birkenwäldern, gab es in wenigen Fällen auch mal eine kleine Abwechslung.Schließlich erreichte ich nach ca. 3,5 Tagen und 5 Stunden Zeitverschiebung von Moskau die ehemalige sibirische Hauptstadt Irkutsk und verabschiede mich zunächst temporär von der transibirischen Eisenbahn.