15.10.10: Wohl eines der bekanntesten Bauwerke der Menschheit ist die Chinesische Mauer. Seit dem David Copperfield sich damals in einem seiner Tricks durch die Mauer hindurch gezaubert hat wollte ich dorthin. Über 20 Jahre später bin ich nun da gewesen und bin wirklich begeistert. Ich habe eine Kombi-Tour zu den Minggräbern und der Großen Mauer gebucht. Schwierigstes Unterfangen war es dabei schöne Bilder mit möglichst wenigen Touristen hinzubekommen. Unglaublich wie viele Chinesen gleichzeitig an einem Ort sein können. Hier zunächst eines der vielen Gräber der Ming-Dynastie.Nach einem reichhaltigen Mittagessen – die chinesische Küche ist echt lecker und eigentlich ganz anders als beim üblichen „Chinesen“ in Deutschland – ging die Fahrt zu meinem Kindheitstraum. Relativ schnell wurde ich mit der Realität konfrontiert. Menschenmassen ohne Ende mit Warteschleifen wie im Vergnügungspark.Mit der Seilbahn oben angekommen schob man sich mit den Menschenmassen die Chinesische Mauer entlang.…so habe ich mir das nun nicht vorgestellt. OK, ein neuer Plan musste her. Ich wollte unbedingt die Mauer in ruhiger Umgebung genießen. Die Chinsische Mauer ist mehrere tausend Kilometer lang, irgendwo muss es da ein ruhiges Plätzchen geben. Die Tourleitung hat zwei Stunden auf der Mauer eingeplant. D.h. nach viel Entspannung in den letzten Tagen: Sport! Die Touristen bündeln sich rund um die Seilbahn. –> Flucht nach vorne! Auf der Tour habe ich Mohammad und Efrat kennengelernt und unterbreitete ihnen meinen Vorschlag zügigen Schrittes die Mauer entlang zu eilen. Gesagt getan und los… Wer dabei denkt (so wie ich anfangs) auf der Mauer gibt es kaum Steigung, täuscht sich gewaltig. Teilweise musste man die Treppen schon klettern…Neben den teilweise anspruchsvollen Steigungen gab es noch andere Hindernisse, welche wertvolle Zeit beanspruchten. Fotosessions mit mir. 😉 Da ich ja so freundlich bin, kann ich schlecht nein sagen, wenn sich wieder ein Grüppchen mit mir fotografieren lassen wollte. 😀 Mit jeder geschafften Hürde wurde die Aussicht schöner und die Menschenmassen lichteten sich.
Schließlich erreichten wir etwas außer Atem ein fast menschenleeres Plätzchen. Mit Blick auf die Geschichte und die aktuelle Politik ist es schon ein sehr interessantes Bild: Efrat aus Israel, ich aus Deutschland und Mohammad aus dem Iran. Harmonie pur!
Nach ein paar ruhigen und entspannenden Minuten hieß es zurück zu eilen, um den Bus nicht zu verpassen. Als kleines Andenken holten Efrat und ich uns auf dem Weg noch eine Goldmedaille für die „Erklimmung“ der Chinesischen Mauer. Die Händlerin wollte für eine Medaille inkl. Gravur 100 Yuan haben. Gerissen wie ich bin sagte ich: „10 Yuan!“ und wollte handeln. Die Händlerin entgegnete: „OK!“ …offensichtlich waren auch 10 Yuan (ca. 1,08 €) zu viel… Noch schnell ein Beweisfoto und runter von der Mauer, welche, wenn man ein wenig wandert, wirklich sehr faszinierend ist.
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Lust auf mehr China? Ein sehr schön geschriebener Artikel mit professionellen Fotos findet sich [hier]. Die dort beschriebenen Erfahrungen mit den Menschenmassen im Vergnügungspark aber auch die besondere Einzigartigkeit Chinas lassen mich mit Sehnsucht zurückerinnern.
Schon krass, wenn man bedenkt, dass das alles mit ner Mischung aus Gips und Reis zusammengehalten wird 😀
Vorgestern kam ne Reportage ueber die Mauer auf Phoenix, da war ne Tourigruppe aus China selbst dort und die Damen alle in hochhackigen Schuhen. Das war kein Spass fuer die, da hochzuklettern 😉
Haste denn auch ein paar Mongolen erspaeht? 😀
Der Bereich der Mauer ist bereits renoviert. Die originale Mauer ist fast vollständig verfallen.
Glücklicherweise hab ich keine Mongolen getroffen die mir an die Wäsche wollen… 😉