08.10.10: Der gestrige Abend war durchaus spannend. Meinen Plan, ein Taxi zurück zu ordern, konnte ich leider nicht in die Tag umsetzen. Obwohl es schon spät am Abend war, war die Rush Hour immer noch nicht abgeklungen. Ich habe noch nie so volle Straßen erlebt – es bewegte sich einfach gar nichts mehr. So spazierte ich eiligen Schrittes die Straße entlang, vorbei an der wartenden Blechlawine, ignorierte die neugierigen Blicke und „lauschte“ dem permanenten Hupkonzert. Schließlich kam ich dann doch noch heil bei meinem Host an.
Die Nacht schlief ich hervorragend – was wohl an meinen Ohropacks lag. Cathy hatte aufgrund eines Zwischenfalls Probleme mit ihrer Nachtruhe. Nachts gegen 2:30 Uhr meinte der Nachbar direkt unter uns gewaltsam in seine Wohnung eindringen zu müssen. Cathy erzählte von Schreien verschiedener Leute und einem hämmernden Lärm. Das Resultat zeigte sich am nächsten Tag. Die Wohnungstür war gewaltsam eingetreten…Negativ beeindruckt von den jüngsten Ereignisse plante ich meinen Tag. Folgendes musste erledigt werden: Indische Botschaft für ein Visum, Post für Postkarten und einen Abstecher in den Supermarkt. Voller Tatendrang machte ich mich morgens bei leichtem Schneeregen auf zur indischen Botschaft. Während ich über eine Viertelstunde mit dem Wachmann diskutierte, um Kontakt in die Botschaft aufzunehmen, fielen mir drei Jugendliche in der Nähe auf. Das Gespräch mit der Botschaft ergab, dass diese zu langsam für ein Indienvisum sind und ich meinen Aufenhtalt in der Stadt bestimmt nicht verlängern werde. Dann halt nicht. Auf dem Weg zur Post bemerkte ich in ausreichendem Abstand wieder die drei Gestalten, welche rein zufällig, nachdem ich ca. 15 Minuten in der Post war, in der Nähe standen und rauchten. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Weiter zum Supermarkt. Dort deckte ich mich mit ein paar Riegeln, Brot-Derivaten und etwas zu trinken ein. An der Kasse sah ich mit Blick nach draußen wieder meine drei „Freunde“. Irgendwie glaubte ich nicht daran, dass diese mich vielleicht vor der bösen Außenwelt als Bodyguards beschützen wollten. Mit Händen und Füßen gab ich einer Angestellten zu verstehen, dass ich gerne einen anderen Ausgang benutzen wollte. Glücklicherweise gab es diesen auch, so dass ich zum Hinterausgang verschwand und mich sehr eiligen Schrittes direkt zur Wohnung begab. Ich hoffe meine drei Freunde haben nicht mehr allzulange auf mich gewartet… Was ist das nur für eine Stadt? Den weiteren Tag verbrachte ich gemütlich in der Wohnung, schrieb Postkarten und genoss die Aussicht…09.09.10: Am nächsten Morgen hatte Cathy frei (Samstag) und wir machten uns auf zum Frühstück in einer deutschen Bäckerei mit allerlei Leckereien. Abends ließen wir schließlich meinen letzten Tag in Ulan-Bator in einem schicken Thai-Restaurant mit leckerem Essen und gutem Dschingis-Bier ausklingen.
Nettes Mädel 🙂