18.11.2010
Da ich mittlerweile fast alles in Kathmandu gesehen habe und aufgrund der indischen Bürokratie immer noch an der Weiterreise gehindert wurde, habe ich mich kurzerhand entschlossen ein kleines aber durchaus feines Land in der Nähe zu erkunden: Bhutan – Das kleine, unabhängige Königreich im Himalaya, dessen Ökonomie auf dem “Glücksgefühl” der Leute basiert, dem Bruttonationalglück.
Da es keine Möglichkeit gab mit Landmitteln nach Bhutan einzureisen, meine Neugier nach diesem Königreich zunahm und das Fernweh von Kathmandu sich ebenfalls steigerte, habe ich nun doch ein Flugzeug bestiegen. Nachdem ich im Flughafen ein wenig kontrolliert wurde,…
…durfte ich dann auch schon die Beechcraft 1900 Propellermaschine von Buddha Air bestaunen. Damit sollte es dann also entlang und teilweise über den Himalaya gehen – Prost Mahlzeit! Normalerweise ist nur die königliche Bhutan-“Flugflotte” Drukair erlaubt meine Zieldestination anzusteuern – Buddha Air durfte dies nun als einzige Fluggesellschaft seit knapp drei Monaten auch. Naja gut, ich tröstete mich mit dem Spruch: “Runter kommen wir immer!” und es gab ja auch mal eine wahre Begebenheit (verfilmt), wo ein paar Leute nach einem Flugzeugabsturz in den Bergen überlebt hatten – auch wenn dafür die tiefgekühlten Mitpassagiere verspeist wurden…
Im kuschlig-gemütlichen Innenraum suchte ich mir einen Platz ganz hinten, damit ich mir schon mal die leckersten Passagiere ausgucken konnte. Wenige Minuten nach dem Start von Flug U4121 verblassten meine Pläne und Berechnungen, wie lange man wohl mit dem Innenleben von diesem Flugzeug heizen konnte – ich war hin und weg von der Aussicht.
Wir flogen zwischen den Wolken das Himalaya-Gebirge entlang…
…und genossen nach zehn weiteren Minuten eine klare…
…und unbeschreiblich schöne Aussicht auf die höchsten Berge der Erde.
Nach etwas über einer Stunde Flugzeit ging es in den Sinkflug und ich erhaschte meinen ersten Blick auf die Landschaft von Bhutan.
Nach der Landung im Flughafen Paro zeigte sich bereits das Flughafengebäude mit der traditionellen Dachkonstruktion. Zum Schutz der Kultur sind in Bhutan “Standard-Bauten” verboten. Alle Häuser müssen bestimmte Regeln der Optik befolgen – so bspw. die spezielle Form der Fenster und Dächer.
Auch gibt es für alle Leute im Dienst (was auch immer sie arbeiten) eine bestimmte traditionelle Kleiderordnung. Wobei die Damen lange “Röcke”…
…und die Herren kürzere “Röcke” mit Kniestrümpfen tragen.
Hier sind sie nun abgebildet, die (ehemaligen) Könige von Bhutan. Bisher haben sich alle – insbesondere der aktuelle König – sehr um das Wohlergehen ihrer Bürger bemüht. Leider darf aber auch nicht vergessen werden, dass Bhutan trotz der tatsächlich meist glücklichen Bürger mit einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 9 € zu einem der ärmsten Länder der Welt gehört. Dennoch pfiffig wie der König ist, wird von neugierigen Touristen eine Art Reisepauschale von bis zu 240 USD pro Tag verlangt, womit Unterkunft, Verpflegung etc. verrechnet werden. Damit gehört Bhutan zu einem für Touristen teuersten Länder weltweit. Das Gute an diesem horrenden Preis: Lediglich ca. 20.000 Touristen bereisen das Land pro Jahr. Die Umwelt ist dadurch sehr geschützt und die Leute keineswegs verdorben. Zudem fließt das Geld direkt in die Erhaltung der Umwelt und wird dafür verwendet, den negativen Einfluss der Besucher so gering wie möglich zu halten. Stichwort: Sanfter Tourismus. Sehr sehr löblich!
Nach der Passkontrolle war ich nun in einem mir bereits sehr sympathischen Land angekommen. Keineswegs im Vorfeld geplant und aufgrund der Touristen-Tagespauschale eine wirklich rekordverdächtige Belastung für mein Budget aber mit Sicherheit eine deutliche geistige Bereicherung – natürlich auch für Euch in Form der Reiseberichte. Was werden wohl die nächsten Tage bringen? Stimmen die Gerüchte über das nahezu unberührte und sehr geschützte Königreich Bhutan und sind die Leute tatsächlich so glücklich? Wir werden es erfahren. 🙂
Weiterführende Links:
- Bhutan – Land mit der wahrscheinlich einzigen Regierung weltweit, welche tatsächlich Wert auf ihr Bürger legt und sich um dessen Wohlbefinden bemüht
- Bruttonationalglück – Nicht das Geld steht im Vordergrund sondern die Bürger
- Beechcraft 1900 – Zweimotoriges Flugzeug für 19 Passagiere
- Buddha Air – Eine von zwei Fluggesellschaften, welche nach Bhutan fliegen dürfen
- Flughafen Paro – Flughafen inmitten vom Himalaya – nur für erfahrene Piloten
- Sanfter Tourismus – Bhutan hat es begriffen sein Land + seine Kultur zu erhalten
Gut ,unterhaltsam geschrieben.
Augen auf nach sexy Frauen.Ist wichtig für die Völkerverstädigung und für eigene Glückseligkeit.
Mit Dir sei Glück und Frieden.
Grüße von Heike und Rüdiger
Hallo Du Weltenbummler!
Eine weitere Karte ziert nun unseren Kühlschrank mit Stolz! Vielen vielen Dank dafür!!!
Wir denken an Dich und verfolgen Deine Reise weiter mit Spannung! Liebe Grüße
aus dem sonnigen Deutschland senden Dir Christina und die Kinder.