13.11.2010
Auf Elefanten und per Jeep durch den Dschungel – der heutige Tag stand im Zeichen der (Foto-)Safari.
Während der Dschungel noch im dichten Nebel lag,…
…übte ich meine (Foto-)Schussgenauigkeit schon mal an Insekten…
…und vorbei rasenden Zweirädern. Übrigens sind vier Leute auf einem Moped eher die Regel als die Ausnahme – durchaus ökonomisch. 😉
Ich tastete mich weiter an geschnitzte Wildtiere heran. Das Nashorn zwischen seinen Füßen hat der Herr übrigens extra für mich angefertigt. 🙂 Ein schönes Foto zur Erinnerung für echte Handarbeit.
Bevor es dann auf zur richtigen Elefantensafari ging, noch schnell ein herabhängendes Insekt dokumentiert und los:
Unser großer Dickhäuter – ein Asiatischer Elefant – mit Führer oben auf. Zu viert machten wir es uns auf Dumbo bequem und schon ging es mitten rein in den Dschungel. Zwar hatte ich schon ein paar Erwartungen an die Tour, doch hätte ich mich auch mit einer dichten Vegetation begnügt. Was bereits nach knapp zehn Minuten zu sehen war, toppte jedoch alle meine Erwartungen:
Panzernashörner! Nicht nur, dass es sich hierbei um eine gefährdete und eigentlich eher nachtaktive Spezies handelt, wir sahen eine Nashornkuh mit jungem Kalb nur wenige Meter von uns entfernt am Rande einer Lichtung. Gerade Nashornkühe mit Jungen gelten als enorm aggressiv und sind auch für große Tiere sowie Menschen gefährlich. Erst wenige Monate zuvor wurden im Chitwan-Dschungel zwei Deutsche mit Guide von einem Panzernashorn gejagt und einer von denen lebensgefährlich verletzt – er überlebte. Nun saßen wir hier oben auf einem Elefanten und die Nashornkuh schien sich überhaupt nicht an uns zu stören. Obwohl unser Dickhäuter bereits überaus nervös war und trompetete, dirigierte unser Elefantenführer, ebenfalls sehr aufgeregt, uns noch etwas näher heran.
Ein atemberaubender Augenblick! Was wäre wohl passiert, wenn einer von uns abgestiegen wäre…
Wir wollten unser Glück nicht überstrapazieren und pirschten uns nach einem kurzen Moment des Staunens weiter durch den Dschungel.
Die Baumdecke wurde dichter und dichter. Hier und da huschten einige Rhesusaffen durch die Baumwipfel, welche aber definitiv zu schnell für meine Kamera waren.
Ein träger Pferdehirsch ließ sich nicht von uns stören und frönte gelassen seiner “Ruhepause” im Gebüsch.
Weiter ging es mit unserem Dickhäuter durch Schlamm…
…hinein in den Fluss zum Trinkstopp und Elefantenwäsche.
Wir beobachteten ein paar Einheimische mit ihren schmalen Booten, bevor es…
…durch den noch dichteren Dschungel schließlich zurück zum Ausgangspunkt ging.
Hier erhielt gerade ein überaus prächtiges Elefantenexemplar seine Wäsche.
Ganz so harmlos ist der “Kleine” im Bild nicht, hatte er doch drei Wochen zuvor einen chinesischen Touristen platt getrampelt, wie mir ein aufgeregt herbei eilender und mich zügig weglotsender Guide erklärte.
Zurück in der Unterkunft genoss ich einige Momente der Ruhe,…
…bevor es schließlich per Pferdekutsche…
…und Einbaum zur Jeepsafari ging.
War der Weg durch Hindernisse wie umgestürzte Bäume versperrt, kein Problem,…
…dann ging es halt mitten durch den angrenzenden Dschungel – auf jeden Fall abenteuerlich! 🙂
Vom Ausguck sahen wir neben unserem Gefährt mit Fahrer…
…allerlei Vogelarten wie Gänse, Enten, Störche, King Fisher etc..
Als botanisch angehauchter Biologe interessierte mich natürlich auch die Vegetation mit ihren beeindruckenden Blüten…
…in den unterschiedlichsten Farben.
Aber auch die Fauna gab nochmal Gas und präsentierte ein prächtiges Panzernashorn im dichten Grün sowie…
…ein entferntes Sumpfkrokodil.
Seine Kollegen zeigten sich in der später besuchten, dschungelinternen Krokodilaufzuchtstation in den unterschiedlichsten Ausfertigungen.
Wir bekamen noch ein paar Wildschweine in der “Anlock-Apparatur” zu Gesicht,…
…bevor es nach Passierung einiger Kontrollposten (zum Schutz vor indischen Wilderern) wieder Richtung Zivilisation ging. Während wir mit dem Boot übersetzten, bekamen wir einen größer werdenden Aufruhr auf dem anderen Flussufer mit.
Es war klar warum: Zwei voll ausgewachsene Nashörner spazierten keine 50 Meter von der Ortsgrenze entfernt am Fluss entlang. Zum Schutz standen bereits mehrere bewaffnete Wächter parat, welche aber allerhand damit zu tun hatten, überneugierige Touristen zurückzuhalten. Die Rhinos schauten sich ein wenig um und suchten schließlich gemächlich das Weite.
Zurück in der Unterkunft begrüßte mich im kleinen Restaurant eine stattliche Riesenspinne über meinem Kopf. Obiges Exemplar hätte bei der Größe sicher eine vollwertige Mahlzeit dargestellt. Obwohl ich ja gerne Neues ausprobiere – und diese Kost sicher nahrhaft gewesen wäre – entschied mich aber lieber für etwas anderes, speiste, freute mich über die heute gesehenen Tiere und genoss anschließend einen tiefen Schlaf mit den im Hintergrund einzigartigen Geräuschen des Dschungels.
Weiterführende Links:
- Safari – Ein Begriff im Wandel: Von Reise zu Jagdreise zu Fotojagd
- Asiatischer Elefant – Elephas maximus, das zweitgrößtes Landtier der Erde
- Panzernashorn – Anderes Wort für Rhinoceros unicornis
- Rhesusaffen – Auf schlau: Macaca mulatta
- Pferdehirsch – Wissenschaftlicher Name: Rusa unicolor
- Einbaum – Eine schmale und praktische Bootsform
- Sumpfkrokodil – Crocodylus palustris, isst gerne leckere Säugetiere
- Wildschwein – Allesfressend und selbst sehr lecker: Sus scrofa